Seminarleitende im Interview - Jutta Weimar
Für unsere neue Interviewreihe haben wir unsere Seminarleitenden folgende Fragen gestellt:
Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?
Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?
In dieser Ausgabe könnt Ihr von Jutta Weimar und ihrer Überzeugung lesen, dass es heute darum geht, Brutstätten für die Nutzung der kollektiven Intelligenz zu schaffen, damit wir gemeinsam die Herausforderungen bewältigen und die richtigen Entscheidungen treffen können, um unsere sozialen und ökologischen Lebensräume nachhaltig zu gestalten. Sie schildert, wie in ihrem Seminar „Facilitation-Training“ dazu Haltungen, Vorgehensweisen und Formate erlebt und erlernt werden können.
Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?
Mein ganzes erwachsenes Leben beschäftigt mich die Frage: Wie können Menschen, Gruppen und Organisationen sich entwickeln, sich zu einem besseren verändern und ihr Handeln für das langfristige Wohl aller einsetzen? Veränderung und Entwicklung professionell zu begleiten und zu befördern, ist mein Beruf und meine Berufung.
Im Facilitating habe ich viele Antworten gefunden auf diese Frage, und hierbei haben mich die Erfahrungen in selbstorganisierten Formaten wie Open Space und viele bewegende Begegnungen in Gruppendialogen am meisten geprägt. Dabei bin ich auch meinen eigenen „Dämonen“ (z.B. dem Selbstschutz, der Besserwisserei und der Angst, nicht dazu zu gehören), begegnet und gehe seit vielen Jahren kontinuierlich durch innere Prozesse, um immer besser zu verstehen, was es heißt, „Raum zu öffnen und zu halten“.
Meine Aufgabe ist die Gestaltung von Räumen, in denen Menschen über die wesentlichen Dinge in Austausch kommen, die Herzen füreinander öffnen und gemeinsam sinnvolle nächste Schritte gehen. Unsere Welt braucht dringend Brutstätten für kollektive Intelligenz, Räume in denen sich das „sowohl als auch“ frei entfalten kann, und wo wir lernen, für die Erhaltung unserer natürlichen und sozialen Lebensgrundlage die richtigen Entscheidungen zu treffen. Wir brauchen nicht noch mehr Expertenwissen – wir brauchen mehr Bewusstsein füreinander und die Welt, die uns umgibt. Ob in Konzernen, Ministerien, Sozialorganisationen, Schulen oder Vereinen – Transformation wird durch Menschen ermöglicht, die authentisch ihre Meinung sagen, mit anderen denken lernen und ihr Handeln gemeinsam ausrichten. Dieser so grundlegende „Shift“ im Bewusstsein fängt bei uns selbst an, bezieht jedes Arbeitsteam und jede Organisation ein, und kann in jeder Gruppe lebendig werden. Das möchte ich in die Welt bringen, dafür lebe ich.
Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?
In meinem Seminar vermittle ich grundlegende Fertigkeiten, Methoden und Techniken, um dialogische, sinnstiftende Räume bewusst zu entwickeln und zu gestalten. Durch eine sehr bewusste Raum- und Prozessgestaltung der 5 Tage wird meine facilitative Praxis fühl- und erlebbar. Hierbei spielt die Haltung als Facilitator*in eine entscheidende Rolle, hierauf liegt immer wieder unser Fokus. Ich teile meine über 20-jährige Erfahrung und gebe einen praxisorientierten Einblick in viele facilitative Ansätze – hierbei sind alle Fragen, Bedenken und Gefühle der Teilnehmenden eingeladen.
Das Seminar ist erfahrungsbasiert, die wichtigsten Methoden und Techniken werden direkt genutzt und das Transferwissen direkt aktiviert. Wir erleben und reflektieren typische facilitative Ansätze u.a. aus Dialog, World Café, Open Space, Appreciative Inquiry, Future Search, Circle, Liberating Structures, und ich teile meine Erfahrungen und gebe Hinweise für die Umsetzung in Gruppen und Aufträgen jeder Art. Wir sitzen im Kreis, die typische Trennung zwischen Trainerin und Teilnehmenden löst sich auf, wir lernen gemeinsam. Wir erkunden miteinander und begegnen uns im Dialog. Das spürt man bereits beim ersten Eintreten in den Raum. Willkommen!
Weitere Interviews findest gibt es in unserem Journal.