Metaforum SommerCamp Newsletter Juni 2022
Metaforum SommerCamp 2022 – Seminarleitende im Interview
Liebe Freundinnen und Freunde des Metaforum SommerCamps,
in genau vier Wochen treffen wir uns alle schon in Abano Terme zum gemeinsamen mit- und voneinander Lernen, worauf wir uns schon sehr freuen. Im zweitletzen Newsletter vor Beginn des 35. Metaforum SommerCamps könnt Ihr nochmals drei Interviews mit Seminarleitenden dieses Jahres und einen Hinweis auf die dritte Community-Veranstaltung lesen.
Die Seminarleitenden nehmen in ihren Interviews zu den folgenden Fragen Stellung:
Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?
Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?
„Die eigene Handlungsfähigkeit stärken! Handeln im Sinne des schöpferischen Seins“ ist der Titel des Seminars von Angelika Ißlinger. Sie erzählt im Interview, dass es ihr ein Anliegen ist, automatisierte Abwehrmechanismen bewusst machen zu können, um Wahlfreiheit im Handeln und verantwortungsvolle Entscheidungen zu unterstützen.
Lucas Derks erzählt, wie es ihm schon immer wichtig war, eigene Wege zu gehen und sich als praktischer Forscher zu betätigen. In seinem Seminar „Mental Space Psychologie“ macht er dies für seine Teilnehmenden erfahrbar, indem anhand von Experimenten gemeinsam geforscht und Theorie weiterentwickelt wird.
Die Suche nach dem Schönen, Wahren und Lebendigen beschäftigt Eva Wieprecht zeitlebens. Dies prägt auch ihr Seminar „Familienrekonstruktion nach Virginia Satir“, in dem die Teilnehmenden sich gegenseitig bereichern und als ganze Menschen erfahren dürfen.
Herzliche Grüße Julia Andersch METAFORUM - Programm & Marketing
Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?
Wahrscheinlich würde ich unter die Kategorie der sensitiven Persönlichkeiten fallen. Das damit verbundene Potenzial birgt so seine Herausforderungen, und ich begann vor vielen Jahren, mich verstärkt mit Schutzmechanismen auseinander zu setzen. Ich tauchte tiefer in die Welt der automatisierten Abwehrmechanismen aus psychologischer und energetischer Sicht ein. Vieles wurde so für mich in der Kommunikation mit anderen und in meinem Beruf als Heilpraktikerin und Coach klarer und einfacher.
In diese Situation ist wohl jeder/jede von uns einmal geraten: Man arbeitet an einem Projekt, alles scheint gut zu gehen, doch plötzlich läuft etwas aus dem Ruder. Man gerät vermehrt unter Druck, und es kommt noch etwas dazu, das wir persönlich nehmen. Plötzlich ist jegliche Professionalität verschwunden, und wir reagieren nur noch – und zwar mit „Hilfe“ automatisierter Abwehrstrategien, Vermeidungsverhalten, Projektionen…. Diese Abläufe in einem selbst gerade in schwierigen und auch bei bedrohlichen Situationen zu kennen, ist von großem Wert, um handlungsfähig zu bleiben. Es erhöht die Chance, bewusst und verantwortungsvoll Entscheidungen zu treffen, so wie es der eigenen Persönlichkeit und dem Umfeld entspricht.
In unserer immer schneller werdenden und komplexeren Welt mit all ihren Einflüssen ist es eine Herausforderung, bei sich zu bleiben, in der eigenen Mitte, und nicht immer wieder in alte Verhaltensmuster zu verfallen, die uns vermeintlich Sicherheit bieten.
In meiner Arbeit geht es mir darum, sich auf der körperlichen, emotionalen, mentalen, zwischenmenschlichen und spirituellen Ebene mehr wahrzunehmen. Das heißt auch,
das eigene Potenzial und die eigenen Ressourcen zu erkennen,
unabhängig von eingespielten Verhaltensmustern zu werden – lebendig zu sein,
aus einer inneren Freiheit entscheiden und handeln zu können.
Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?
Ich möchte andere darin unterstützen, die eigene Wahrnehmung zu erweitern, sich anzunehmen und zu würdigen mit all den eigenen Möglichkeiten, aber auch den persönlichen Mustern und blinden Flecken, anzuerkennen, dass jeder Wachstumsprozess auch ein Loslassen bedeutet, das Leben als Geschenk zu sehen, in dem Entwicklung und Erneuerung selbstverantwortlich jederzeit möglich sind.
Wie schon aus der Seminarankündigung zu ersehen, geht es in den fünf Tagen meines Seminars nicht nur um reine Wissensvermittlung, sondern vor allem auch um Wahrnehmungsschulung, Selbsterfahrung und Transformation.
Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?
Meine Mutter hat sich immer darüber beklagt, dass ich alles auf meine eigene Weise machen wollte. Und ja, sie hat völlig recht gehabt: nur nicht damit, dies als eine schlechte Eigenschaft zu sehen.
Ich wollte immer meine eigenen Sichtweisen auch mit anderen teilen. Dabei stieß ich in jungen Jahren meistens auf wenig Interesse. Ich zeigte meine Zeichnungen und Gemälde in meinen ersten 26 Jahren; nachher studierte ich Psychologie und habe anderen mit meinen neuen Theorien gelangweilt. Und immer noch ist es für mich sehr befriedigend, meine eigene Vision zu entwickeln und zu verwirklichen.
Als Psychologe muss man aufpassen, sich nicht in den vielen verschiedenen Moden und Trends zu verlieren – das wurde mir schon schnell klar. NLP war 1977 noch völlig unbekannt. Ich fand es super, weil es so gut mit meinen eigenen Ideen zusammen passte. Ein Jünger von Bandler und Grinder war ich aber nie: ein Bewunderer schon. Sie waren auch ein Beispiel von freier Kreativität: irgendwo etwas von künstlerischem Anarchismus steckte in deren Ideen drin.
Für mich war es wichtig, NLP in einen für mich stimmigen theoretischen Rahmen einzupassen. Ich entdeckte, dass das für die meisten NLP-Leute keinen Sinn ergab. Aber bis jetzt noch suche und finde ich die Einsichten, die das Ganze verstehbar machen und logisch miteinander verknüpfen. Über 40 Jahren hat das bei mir und einigen Kollegen zur ”Mental Space Psychologie” geführt. Eine Sicht auf psychologische Prozesse, die zu NLP und anderen wichtigen und praktischen psychologischen Ansätzen passt. Und ich glaube, dass das Verständnis davon, was man tut, die Arbeit nur verbessern kann. Wenn man die Mechanismen, mit denen man arbeitet, versteht, wird die Arbeit effizienter und effektiver.
Ich sehe meine praktische Arbeit mit NLP-Techniken als psychologische Forschung: Wir wiederholen immer fast ähnliche Schritte und sehen unmittelbar, was entsteht. Ich habe 27 Jahre meinen NLP-Practitioners in einem halben Tag Change Personal History beigebracht. Nur eine Demo sahen sie. Und dann haben sie das selber gemacht. Was unfassbar scheint: Sicher 70% meldeten jeweils einen klaren Erfolg. Aber noch unfassbarer ist es, dass es viele Psychotherapeut:innen gibt, die das nicht kennen und auch nicht lernen wollen, weil es in ihren Augen nicht wissenschaftlich geprüft ist. Ich sehe mich als psychologischen Forscher.
Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?
Deshalb ist ein Seminar wie Mental Space Psychology für mich eines der schönsten Dinge auf Erden: Ich finde dort intelligente und kreative Leute, die gerne mit mir zusammen experimentieren wollen im Bereich zwischen Theorie und Praxis. Und die auch die wiederholten Ergebnisse von praktischen klinischen Experimenten als wissenschaftliche Fakten annehmen können.
Das Seminarprogramm ist vor 6 Jahern enstanden. Ich war damals sehr begeistert über den Mentalen Raum und redete mit Bernd Isert darüber. “Aha,” sagte er, ”Dann musst du nächstes Jahr dazu ein Seminar machen im Camp.”
Am Anfang war es noch nicht so leicht, etwas zu gestalten, was abwechselnd, spannend, brauchbar und auch für mich selber relevant war. Auch das schreiben von deutschsprachichen Unterlagen war eine Herausforderung für einen Holländer.
Momentan ist das Programm ein schon sehr viel ausgereifter. Ich habe es schon in Portugal, Finnland, Brasilien, Japan, in der Niederlande und mehrfach in Deutschland durchgeführt. Und es kommt auch online gut an. Die Mischung von Forschung, Praxis, selber experimentieren und theoretischer Erneuerung bleibt fazinierend und hat mich selbst auch immer vorangebracht als Psychologe: als Erforscher der Psyche und durch die Anwendung dieses Wissens.
Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?
Schon immer in meiner persönlichen und beruflichen Entwicklung habe ich mich der Suche nach dem Schönen, Wahren und Lebendigen gewidmet. Virginia Satir, die Mutter der Familientherapie und Friedensaktivistin, hat diesbezüglich mal den Begriff geprägt, dass wir uns selbst und unseren Klient:innen dabei helfen, „vollkommen menschlich“ zu werden. Auf dieser Entwicklungsreise geht es darum, uns selbst so zu begegnen, dass wir unsere 5 Freiheiten, in friedvoller Begegnung mit anderen Menschen leben können. Diese 5 Freiheiten beschreibt Virginia Satir mit der Kapazität, unsere Sinne zu nutzen, und zu sehen und hören, was wirklich da ist, anstelle davon, was sein sollte, zu fühlen, was wir fühlen, anstatt Gefühle als gut oder schlecht zu bewerten, zu sagen, was es zu sagen gibt, anstatt auf die Erlaubnis von anderen zu warten, danach zu fragen, was wir brauchen, anstatt darauf zu hoffen, dass unsere Bedürfnisse von anderen erfüllt werden, und die Freiheit, Risiken einzugehen, anstatt immer auf Nummer sicher zu gehen.
Schon als kleines Mädchen habe ich persönliche Erfahrung dem Rat meiner Eltern vorgezogen, so bin ich als 5jährige auf das 5-Meter-Brett geklettert und ins Schwimmbad gesprungen, um zu wissen, wie es sich anfühlt, und ob es sich für mich lohnt, die Erfahrung zu wiederholen. Als 6jährige habe ich wildfremde Personen auf dem Flughafen mit den Worten: „excuse me toilette“ angesprochen (bevor ich englisch in der Schule gelernt hatte), um selbstbestimmt den Weg zur Toilette zu finden. Schon als kleines Mädchen wusste ich genau, welche Kleidung mir gefällt, und hatte meinen eigenen Geschmack, der schwer von außen beeinflussbar war. Diese und ähnliche alte Anekdoten erzählen bis heute voller Freude meine Eltern, um meine Persönlichkeit zu beschreiben. Aus der elterlichen Sicht war es wohl schwer, mich zu zähmen. Meine Freunde sagen zu mir, dass ich so eine Art Mary Poppins für sie sei. Nach unserer Begegnung sei es immer ein wenig anders als zuvor, und in jedem Fall ein wenig farbenfroher und lebendiger. Aus meiner eigenen Sicht lebe ich nach dem Motto: „aus Erfahrungen wird man klug, drum ist eine nicht genug“. Sicher hat mich die Suche nach dem Wahren, Schönen und Lebendigen immer begleitet, und so habe ich durch die Arbeiten von Virginia Satir in Kombination mit meinem Hintergrund als Tänzerin und der Lust am lebenslangen Lernen meinen heutigen Ansatz zu einem Arbeits- und auch Lebensmotto verwebt. Ferner beschäftigt mich fortgesetzt die Frage, wie man das eigene Leben als Kunstwerk des Lebendigen verstehen kann und allen Erfahrungen einen positiven Sinn verleiht, um selbst ein Modell der Freiheit, Schönheit und Lebendigkeit zu sein. Vor allem geht es mir darum, im Ergebnis inneren Frieden und innere Akzeptanz zu kultivieren, da ich mir eine Welt des Friedens wünsche, und der beginnt mit dem inneren Frieden.
Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?
In meiner Arbeit, mit der ich bereits seit einem Jahrzehnt beim Metaforum beitragen darf, lade ich Teilnehmende dazu ein, sich selbst zu begegnen, um mit mir auf eine Abenteuerreise Reise zur inneren Freiheit und Aufrichtigkeit zu kommen. Dabei geht es vor allem darum, sich in seiner Vollständigkeit zu begegnen (vollständig lebendig werden). Die eignen Licht- und Schattenseiten werden liebevoll eingeladen, auf der Bühne des Erlebens zu erscheinen, um mögliche Blockaden aufzulösen, ungenutzte Ressourcen freizulegen, Zielen den Weg des Erfolges zu ebnen und innere Freiheit und Frieden zu nähren.
Die Methoden, die ich dazu nutze, setzen sich humorvoll und lustvoll aus einer Kombination von Theaterelementen, Psychodrama, Meditation, Symbolarbeit, Generativer Trance, Storytelling, Parts Party und Tanz zusammen. Gerne dekoriere ich den Raum kunstvoll mit Symbolen, die dazu einladen sollen, sich willkommen geheißen zu fühlen und den Geist des Spieles zu erwecken. Ergänzende kulturbildende Maßnahmen wie geheimer Freund, Wahl einer Lernfamilie, Schutzengel Freunde etc. runden den Rahmen dabei ab, um die Teilnehmenden in einen positiven Kontakt miteinander zu bringen. Manche meiner Teilnehmenden vergangener Kurse sind bis heute in Freundschaft verbunden, zum Teil haben Arbeitsprojekte ihren Ursprung im Kurs genommen. Dies ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass wir uns im Verlauf des Kurses in unseren Schönheiten, Größen und Verletzbarkeiten begegnen, und so echte Nähe entsteht. Was ich bereits vorab zu jedem Kurs weiß: Dass die Konstellation der Gruppe nicht dem Zufall überlassen ist. Dass genau die Teilnehmenden, die zusammenkommen, perfekt füreinander sind. Dass jede/r ein Geschenk für die Gruppe und mindestens eine/n Teilnehmer:in mitbringt, und dass ich als Choreographin des Prozesses jede/r einzelne Teilnehmer:in in ihrer Schönheit, Wahrheit und Lebendigkeit erlebe, und damit eine Begegnung tiefer Liebe für die Person und das Leben entsteht.
„Wir spielen mit Eurem Leben – wie Impro und Provokativer Ansatz lustvoll in verschiedenen Kontexten (Führung, Coaching und Beratung) genutzt werden können“ – öffentliche Metaforum Community-Veranstaltung mit Dr. Charlotte Cordes und Florian Schwartz am 29.6.2022
Die zweistündige Session ist eine kleine Einführung in die Provokative Szenenarbeit. Sie basiert auf dem Provokativen Ansatz, den Charlotte Cordes und Florian Schwartz um szenische und musikalische Elemente ergänzt haben. Sie werden eine kleine theoretische Einführung geben, eine Live-Arbeit machen und den Teilnehmenden die Möglichkeit geben, erste Tools auszuprobieren. Natürlich gibt es auch Raum für Fragen, die mit Sicherheit aufkommen werden.
Die auch für nicht Community-Mitglieder zugängliche Veranstaltung dauert von 19.00 – 21.00 Uhr.
Nur noch 4 Wochen bis zum Start des SommerCamps – bucht Eure Seminare jetzt!
Wir freuen uns über zahlreiche Buchungen für alle drei Camp-Wochen. Mittlerweile haben einige Kurse Wartelisten. Sichert Euch so schnell wie möglich noch einen Platz mit einem der noch buchbaren Seminarangebote oder dem Kongress. Unsere Kundenbetreuung berät und unterstützt Euch gerne dabei.
Metaforum SommerCamp GmbH
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E-Mail: info@metaforum.com
Internet: www.metaforum-sommercamp.com
Handelsregistereintrag HR01-1005258430 beim Amtsgericht Luzern
Geschäftsführende: Mag. Gunther Fürstberger, Julia Andersch, Dominik Etzl, Oliver Martin
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