Seminarleitende im Interview - Dr. E. Noni Höfner, Dr. Charlotte Cordes & Florian Schwartz

 
 

Für unsere neue Interviewreihe haben wir unsere Seminarleitenden folgende Fragen gestellt:

  1. Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen?

  2. Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar?

In diesem Interview berichten Dr. E. Noni Höfner, Dr. Charlotte Cordes und Florian Schwartz, wie sie in ihren Seminaren „Improvisation und provokative Systemarbeit“ sowie „Der provokative Ansatz“ Humor, Musik und Improvisation nutzen, um kreative Räume zu schaffen, in denen Menschen ihre Komfortzone verlassen und nicht mehr notwendige Muster hinter sich lassen können.

Was war mir in meinem Leben schon immer wichtig? Wofür setze ich mich ein? Was will ich in die Welt bringen? 

Noni: Für mich persönlich hat die Familie eine zentrale Bedeutung, meine Kinder, meine Enkel, mein (Liebes-) Partner. Ganz allgemein zieht sich durch mein Leben eine gewaltige Neugier und besonders das Interesse an zwischenmenschlichen Beziehungen: Warum lieben sich Menschen? Warum hassen sie sich? Was macht unser Leben lebenswert und glücklich? Was macht es unglücklich? Welche Steine legen wir uns in den Weg? Warum verhalten wir uns oft so absurd und paradox? Bei der Beantwortung dieser Fragen erfreuen mich kreative, überraschende Ideen - von mir und anderen Menschen. Außerdem versuche ich, es mir nicht zu bequem zu machen und meinen inneren Schweinehund zu überwinden, Herausforderungen anzunehmen und Neues auszuprobieren, und das möchte ich bis ins hohe Alter beibehalten. 

Charlotte: Das Allerwichtigste in meinem Leben ist die Liebe zu meiner Familie (meinem Mann, meinen zwei Kindern, meinem Bruder und meiner Mutter). Direkt danach kommen inzwischen die Pferde. Ich bin sehr froh, dass ich mit über 40 diese Leidenschaft wiederentdeckt habe, nach 30 Jahren Pause. Von diesen wundervollen Wesen lerne ich viel und möchte sie in meinem Leben nicht mehr missen. Die dritte Säule in meinem Leben ist meine Arbeit. Ich bin sehr begeistert und überzeugt vom Provokativen Ansatz und dem Improvisationstheater, v.a. von der Haltung, die dahintersteckt. Die Begeisterung, die ich für diese drei Bereiche habe, versuche ich schon lange großräumig weiterzugeben. 

Florian: Musik und Theater waren immer schon treue Wegbegleiter in meinem Leben. Ich war auch jahrelang als Regisseur und Komponist in der Theaterbranche unterwegs. Doch statt dies immer nur getrennt von meiner Tätigkeit als Coach zu betreiben, habe ich irgendwann beschlossen, alle meine Talente miteinander zu vereinbaren, um daraus etwas Neues zu erschaffen. In der Schule hätte ich nie gedacht, dass ich eines Tages als Provokativer Coach vom Klavier aus Klient*innen berate und als Musikastrologe erfolgreich Geburtshoroskope von Menschen, Paaren – ja ganze Familien – vertone. Ich habe gelernt, meine eigenen Ressourcen und Talente als wahren Schatz zu betrachten. Und genau das möchte ich auch anderen Menschen vermitteln: Nämlich die persönliche Einzigartigkeit, die Besonderheit und die Talente zu entdecken, die in jedem schlummern und sich vielleicht auch mal für unkonventionellere Wege oder wilde Mischungen bei Beratungsformen zu entscheiden.

 Wie zeigt sich dies in meiner heutigen Arbeit? Wie wird das in meinem Seminar im Metaforum SommerCamp für die Teilnehmenden spürbar? 

Noni: Es ist für mich ein Hochgenuss, Menschen zu weniger Blockaden und mehr Entspannung und Lebensfreude zu verhelfen. Die Provokative Therapie von Frank Farrelly, die ich vor Jahrzehnten entdeckt habe, schafft das mit Humor und Leichtigkeit, und geht dabei sehr in die Tiefe. Ich sehe es als höchste Kunst, etwas zu lernen (über sich selbst und das Leben) und dabei Spaß zu haben. Das versuchen wir in unseren Seminaren umzusetzen. 

Charlotte: Mein Ziel ist es, in Seminaren, im Coaching, in Büchern, Videos, Artikeln und Podcasts zu vermitteln, dass Humor im Leben essentiell ist. Mit Humor meine ich kein Auslachen, keinen Zynismus, kein Weglachen, sondern ein gemeinsames Lachen über die Absurditäten und Stolpersteine des Lebens. Wenn Aliens die Menschen von außen beobachten würden, würden sie denken, dass wir alle einen Knall haben, weil wir uns in so vielen Bereichen des Lebens so unglaublich absurd verhalten. Ich versuche, mich und andere genauso von außen zu sehen und diese schrägen Absurditäten auf den Tisch zu bringen, damit wir über uns selbst lachen können. Das kann sehr entspannend sein. Der Provokative Ansatz funktioniert genauso. Durch liebevolles Karikieren von Stolpersteinen können Klient*innen sich darüber amüsieren und einen emotional gefütterten Widerstand gegen ihre Selbstschädigungen entwickeln. Das befreit und hat oft langanhaltende Verhaltensänderungen zur Folge. Improvisationstheater hilft dabei, Druck zu reduzieren und die eigene Kreativität voll zu entfalten, selbst wenn man noch gar nicht weiß, dass sie in einem steckt. 

Florian: Musik hat sich für meine Arbeit als Provokativer Coach als mächtiges Tool erwiesen – denn sie knüpft unmittelbar bei den Emotionen an und ist als Überhöhung von Sprache an sich schon provokativ. Dabei hat sich als äußerst nützlich erwiesen, nicht nur Musik zu hören, sondern auch selbst Musik zu produzieren. Wer in der Lage ist, über seine eigenen Probleme, Hürden oder Stolpersteine zu singen, bringt unweigerlich wieder mehr Bewegung in das eigene System. Für viele Menschen stellt das Thema "Singen" per se bereits eine große Hürde dar. Bei meiner Arbeit kommen aus diesem Grund zusätzlich Humor und Leichtigkeit als Transmitter zum Einsatz, einen spielerischen Umgang mit festgefahrenen Perspektiven zu erlernen und die eigenen Komfortzonen sanft zu erweitern. Musik kann dadurch nicht nur zu mehr Lebensfreude verhelfen, sondern auch eine heilsame und kathartische Wirkung mit sich bringen. Die Teilnehmenden erwartet in diesem Seminar also in jeder Hinsicht sehr viel Spaß, was sich spätestens auch wieder bei der Abschluss-Show wieder zeigen wird.

Weitere Interviews findest gibt es in unserem Journal.